Quentin aus Frankfurt erzählt aus seinem Freiwilligendienst als „Freiwillige-Lehrkraft“ am Gymnasium in Tschechien
Start des FSJ im Seminar
Mein Freiwilligendienst begann nach meinem Abitur, im September 2019. Ich packte meinen Koffer und machte mich von Frankfurt auf den Weg nach Dresden. Dort fing unser erstes Seminar mit Gernot Mosig und Zuzka an, die uns als unsere Seminarleitung von der Parität empfangen. Ich traf zum ersten Mal die anderen Freiwilligen des Internationalen Freiwilligendienstes, welche zum Teil Deutsche waren, die nach Tschechien gingen, aber auch Tschechen, die nach Deutschland gingen, um dort ihren Freiwilligendienst zu absolvieren.
Gleich zu Beginn wurde ich herzlich empfangen und fühlte mich schnell wohl. Als ich die Gruppe kennenlernte, war mir klar, dass ich mich mit einigen von ihnen sofort anfreunden werde. Ich konnte viele positive und vor allem lustige Erinnerungen aus diesen fünf Tagen mitnehmen.
Empfang in Tschechien
Nach dem Seminar ging es dann zu meinem eigentlichen Einsatzort, einem kleinen Städtchen namens Litoměřice, auf Deutsch Leitmeritz. Auch dort wurde ich sehr freundlich von der Direktorin und einigen Lehrer*innen des Gymnasiums empfangen und langsam an meine Aufgaben herangeführt. Mit den Schüler*innen knüpfte ich in den ersten zwei Wochen schon Kontakte. Ich war teilweise Schüler und zum Teil Lehrer. Schüler, da ich erst mein Abitur absolviert habe und anfangs eher die Rolle des Zuschauers und leisen Beobachters einnahm. Und Lehrer weil mich einige Schüler als solcher ansahen bzw. wahrnahmen.
Ich als „Freiwillige-Lehrkraft“
Ich bin am Gymnasium als Unterstützung für die Deutschlehrer tätig. Das bedeutet dass ich Präsentationen, Aufsätze, Spiele oder bestimmte Informationen zu Themen auf Deutsch vorbereite und in den Unterrichtsstunden schließlich vortrage und zusammen mit den Klassen durchführe. Oft arbeite ich aber auch einfach nur den aktuellen planmäßigen Schulstoff mit ihnen durch d.h. Texte aus dem Schulbuch lesen, Vokabeln lernen oder diverse Textaufgaben bearbeiten. Zusätzlich begleite ich auch den Sportunterricht.
Diese Art der Arbeit macht mir besonders viel Spaß, vor allem aber sammle ich neue Erfahrungen, verbessere meine tschechischen Sprachkenntnisse und habe schon nach kurzer Zeit Schüler*innen kennen gelernt, welche sich für die deutsche Sprache, Kultur und sogar für deutsches Essen interessieren.
Menschen und Kultur kennenlernen
Vorrangig habe ich mein Freiwilligendienst begonnen, weil ich neue Erfahrungen im Umgang mit anderen Menschen sammeln wollte. Diese Erwartung wurde positiv übertroffen, weil ich mich in die völlig neue Rolle des Lehrers hineinversetzen und durch meine Tätigkeit anderen Schüler*innen helfen konnte. Ich habe gelernt Schulprojekte gemeinsam vorzubereiten und dabei nicht in Langweile zu verfallen, sondern vielmehr durch neue Ideen, Präsentationen, Spiele oder Aufführungen für die Zuschauer und Schüler*innen zu etwas Interessantem, oft auch Lustigem zu machen - diese Entwicklung eines solchen Prozesses aus der Sicht des Lehrers zu sehen ist wirklich interessant.
Ein weiterer Grund war das Interesse an unserem Nachbarland. Da ich Tschechien schon als Kind des Öfteren besuchte und dort Bekannte, Familienmitglieder traf, hat sich bei mir schon von klein auf eine gewisse Neugier entwickelt die Tschechische Republik näher kennenzulernen. Es macht schon einen Unterschied ob man ein Land für eine Woche bereist oder dort für ein komplettes Jahr seine Zeit verbringt.
Dazu muss ich noch ein großes Lob an die Programmreferenten Gernot und Zuzka aussprechen. Nicht nur für die sehr gute Planung, was die Seminare angeht, sondern auch für die Hilfsbereitschaft der Beiden.
Daher bin ich sehr zufrieden mit meinem Freiwilligendienst und hoffe, dass ich zukünftigen Interessenten in Tschechien die Unsicherheit ein bisschen nehmen konnte.
Hast du Fragen zu einem Freiwilligendienst in Tschechien oder möchtest dich bewerben? Dann melde dich bei unsererm Team!