Mit dem Rad den Bahndamm entlang und poetisch werden!

Heute erzählt euch Luca aus dem FSJ von Ihren Erlebnissen der letzten Wochen:

Hey, ich bin Luca und zurzeit arbeite ich in der heilpädagogischen Schule in Bonnewitz als FSJlerin. Seit dem Beginn der Einschränkungen durch Covid 19 hat sich mein Arbeitsalltag ziemlich verändert. Wir arbeiten zurzeit im 14-Tage-Rhythmus. Das bedeutet zwar viel frei, aber auch keinen richtigen Alltag und vollständigen Lernprozess für die Kinder. Ich arbeite in der ersten Klasse. Unseren Kindern mit Autismus fällt dieser Zweiwochenwechsel besonders schwer, weil sie ständig aus ihren gewohnten Abläufen geworfen werden. Bis zum Beginn der Sommerferien wird dieser Zustand wohl noch anhalten.

Ich versuche die anfallenden Zeit für mich sinnvoll zu nutzen und betreue Kinder von Freunden, wenn diese gerade nicht in der Schule sind, weil die Eltern das mit der Arbeit nicht schaffen. Mit Freunden versuche ich mich auch ab und zu auf Abstand zu treffen. Neue Sachen habe ich auch schon ausprobiert, z.B. bin ich den Bahndamm bis zum Ende gefahren. Diesen schönen Radweg kann ich nur empfehlen, wenn man mal die Natur genießen will. Da vergisst man fast, dass man in der Stadt wohnt.

Meine Bewerbungen habe ich fertiggemacht und warte jetzt gespannt auf den Beginn des Auswahlverfahrens. Nebenbei habe ich auch ein Gedicht geschrieben. Es macht wirklich Spaß und wenn man, wie ich nicht gut malen kann, dann ist das eine schöne Alternative sich mal künstlerisch auszuprobieren. Ich habe es euch hier mal hochgeladen, vielleicht inspiriert es euch auch zum Schreiben oder bringt euch einfach nur zum Nachdenken.

Habt noch eine schöne Zeit in eurem FSJ und genießt jeden Moment.

Tschaukakao

Ohne Titel

"Ausländer raus!" "verpisst euch Kanaken!"
Das sind Parolen und Hetzattacken,
die skandieren auf allen Kanälen
Ganz egal welchen Sender wir wählen.
Menschen die denken, dass es einen Unterschied gibt, der bestimmt, ob wir gewollt oder ungewollt sind.
Sprichst du nicht so, dass man‘s versteht, dann bist du falsch und abgelehnt.
Siehst du nicht aus wie einer der hierher gehört, wird das Gesamtbild gestört,
Dann geh zurück dahin wo du ins Weltbild passt und du eine Daseinsberechtigung hast.
Hier bist du nur eine Last, gehasst.

So ein Schwachsinn, denn schaut man genauer hin wird einem bewusst, das was die da rufen ist der größte Stuss. Bei genauerer Betrachtung wird doch klar, dass niemand jemals kein Ausländer war.
Betrachten wir doch einmal genauer das Wort, es bedeutet, du kommst von einem andern Ort mit anderer Sprache und vielleicht anderer Haut,
Bist jemand der vielleicht an einen anderen Gott glaubt.
Hast andere Werte und Traditionen die dir im Herzen Innewohnen.

Jetzt schreit ihr: das haben wir doch gesagt, Ausländer sind Fremde, die keiner mag.
Aber halt, denkt nochmal nach, ich meine, seit wann gibt es Länder mit Grenzen die festlegen wer dazugehört und wer nicht? Und da rückt die Geschichte ins Licht
Deutschland besteht auch nur aus einzelnen Völkern die irgendwann begannen untereinander etwas miteinander anzufangen.

Sie verbanden sich durch Verträge, Beschlüsse und Pakte und knüpften so enge Kontakte

Bedeutet: eigentlich ist niemand rein Deutscher oder sonst reiner Nationalität, die Abstammungsmöglichkeiten sind weit gesät. Wir würfeln uns alle aus verschiedenen Genen zusammen. Wir alle sollen vom Affen abstammen.
Ein gemeinsamer Nenner und dennoch behaupten manche stur
wir wären unterschiedlicher Natur.

Wenn doch aber alle von einem Vorfahr abstammen und sich auch nur wegen der Entfernung unterschiedlich entwickelt haben,
kommt hier die Logik zum Tragen,
bedeutet das doch wir sind alle innerlich dieselbe Art
Ich weiß für manchen ist diese Erkenntnis hart
Und hier nun mein Rat

Nun wir haben ja jetzt festgestellt
eigentlich sind wir alle nur Fremde die einander Verbunden und sollten beginnen zu erkunden wie der andere sein Leben gestaltet und unsere Gemeinsamkeiten entdecken anstatt voreinander zu erschrecken.
Fremdes macht Angst das ist klar, doch Barrieren sind nie unüberwindbar und starr.
Sie sind entstanden, weil jeder in seiner eigenen Welt war

 und nur seine Perspektive als die einzig richtige sah.
Wir können doch aber so viel lernen gemeinsam, wenn wir die guten Sachen zusammenbringen,

 sollten uns doch etwas besseres gelingen

anstatt nur solcher hohlen Parolen. 

 

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