Ich weiß, dass ich alles schaffen kann! Darius erzählt aus seinem Freiwilligendienst in Tschechien

Unser Freiwilliger Darius aus Berlin berichtet uns glücklich über Erfahrungen, Aha-Momente und Freundschaften im Internationalen Jugendfreiwilligendienst im Familienzentrum RADKA in Tschechien.

Hallo ihr,

ich bin Darius M. oder auch einfach nur der Darius um persönlich zu bleiben. Genau darauf kommt es im Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) auch an. Egal welchen Schul- oder Berufsschulabschluss du hast, der IJFD ist deine persönliche Chance sich selbst besser kennen zu lernen und zu erfahren was DU überhaupt kannst.

Menschen verstehen und ihre Sprache lernen

Ich habe während meiner sieben Monate in einer Grundschule als Mathe- und Englischlehrer assistiert. In dem letzten Monat habe ich, ein Stockwerk tiefer in einem Kindergarten gearbeitet. Die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, waren mehr wert als alles Materielle auf dieser Welt. Zum einem durfte ich mich der Herausforderung stellen, in eine neue Sprache geworfen zu werden. Trotz unterschiedlicher Sprachen ist die Kommunikation möglich und viel spaßiger als im Deutschunterricht der eigenen Schule. Wir alle sind Menschen und wissen uns gegenseitig zu helfen, die Kommunikation findet auch sehr gut mit Handbewegungen statt oder wenn man es drauf hat mit kleinen Skizzen ;-) Auf jeden Fall haben beide Seiten immer etwas zu lachen. Mit jeder Woche mehr, versteht man die Menschen besser und man weiß auch mit der Zeit, worauf sie hinauswollen. Was ich dabei erlebt habe, war für mich außergewöhnlich. Die Sprache hatte ich zwar grundlegend gelernt, aber man selbst lernt auch viel schneller die Menschen zu verstehen, als dass man selbst die Sprache spricht. Ich habe aber auch selbst gerne die Sprache angewandt. Es war zwar am Anfang die Hälfte falsch, aber gerade das ist fantastisch, wenn die Leute schmunzeln. Und sie sind ab und zu auch daran interessiert einem die Sprache beizubringen. Im Alltag lernt man dann zehn bis zwanzig neue Vokabeln oder wie man sie anwendet und dass trägt um einiges zu eigenen Sicherheit bei.

Aus Begegnungen wurden Freundschaften fürs Leben

All diese Erfahrungen mit den Menschen führen mitunter zu Freundschaften. Wir wurden oft auf kleine Wochenendwanderungen oder Partys eingeladen und man hat zusammen ein gutes Pilsener getrunken. Aber es gibt auch Rückhalt von der eigenen Organisation. Wir wurden mit einigen weiteren Freiwilligen entsendet, nach ausgiebiger Vorbereitung. Mit denen haben wir uns getroffen und Ausflüge unternommen. Die Erlebnisse, die wir zusammen durchlebt haben, haben uns zusammen geschweißt. Wir ziehen alle an einem Strang und ich habe Freundschaften fürs Leben gefunden.

Wir wurden herzlich empfangen und begleitet

Auf diese Freundschaften kann man sich jederzeit verlassen. Gerade im Arbeitsalltag kann man auch die anderen Freiwilligen fragen, um Tipps oder Tricks zu erhalten. Keine Situation ist dort ein Hindernis. Die dortigen Kolleg/innen unterstützen einen, in jedem Fall. Fürchtet euch nicht einen Fehler zu machen. Jeder weiß, dass man weder die Sprache gleich spricht, noch die Tätigkeit perfekt ausführen kann. Wir wurden herzlich empfangen und betreut. Ihr könnt die Leute jederzeit Fragen und um Hilfe bitten. Alle wollen zusammen arbeiten und vor allem miteinander arbeiten. Ich habe mit Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren gearbeitet und ihnen Grundschulmathematik beigebracht. Dabei gab es einen lustigen Aspekt, ich habe alle Zahlen falsch ausgesprochen. Zusammen haben wir aber gelacht und die Kinder waren mit großem Interesse dabei mir Tschechisch bei zubringen. Letzten Endes haben die Kinder dann doch Mathe gelernt und ich konnte mein Tschechisch ausprobieren. Aber falls alles andere nichts nützt, gibt es immer noch die Kollegen. Niemand geht davon aus das wir keine Fehler machen. Ich konnte immer Fragen stellen oder um Unterstützung bitten. Allen Mitarbeiter/innen in unserer Schule wurde jederzeit Kaffee oder Tee angeboten. Das war meine Rettung im Winter, immer schöner warmer Tee. Oh ja, lecker.

Kolleg/innen haben uns auch privat unterstützt

Aus dieser Zusammenarbeit haben die anderen Freiwilligen und ich dann auch persönlichen Kontakt hergestellt. Wir wurden zum Kuchenessen eingeladen und haben oft Kleinigkeiten erhalten. Zum Winterstart haben wir selbstgemachten Honig von einer Kollegin geschenkt bekommen. Der war sehr lecker J Ansonsten konnten wir uns bei Problemen - selbst wenn es private Probleme waren - auf Unterstützung verlassen. Ein größeres Problem war, dass wir im Januar umziehen mussten. Ich sage euch eins: lieber jetzt als während dem Studium oder meiner Abiturzeit. Wir haben Hilfe von Freunden, Kolleg/innen einfach von Allen bekommen. Eine Kollegin hat uns einen kleinen Schutzengel für die neue Wohnung geschenkt, naja war ja auch ein Gasherd drin.. solange nichts brennt ist alles gut. :-)

Ich habe Land und Leute und mich selbst besser kennengelernt.

Ich habe so viel während meines IJFD erlebt, dass ich ein neuer Mensch geworden bin. Es ist die beste Zeit, Länder und Kulturen kennen zu lernen. Neben eurer Tätigkeit als Freiwilliger könnt ihr durch das Land reisen und viele neue Persönlichkeiten und Orte kennenlernen. Ich bin ein Natur-Freak, oh ja.. ob Wandern oder Downhill fahren oder ob du eher der Strand-Typ bist, macht es! Genießt eure Zeit, es gibt keinen besseren Zeitpunkt euch kennen zu lernen.

Gerade die Arbeit mit den Kindern hat mich entschlossener gemacht aber auch selbstbewusster. Ihr kommt in ein neues Land mit neuer Sprache und neuen Leuten. Ich war nervös, oh mein Gott war ich das. Aber gerade wenn Ihr aufgeschlossen seid, zuhört und interessiert seid, wird das eure Zeit!

Ich weiß jetzt, dass ich alles schaffen kann.

Kennt Ihr diesen einen Schulfreund, der bei einem Vortrag in der Schule entweder beim Thema gestottert hat oder dauerhaft lachen musste - das war ich. Aber gerade in der Situation, in einem neuen Land angekommen zu sein, sich auf neue Personen einzulassen… das ist eure Chance. Ich habe gelernt als Freiwilliger oder auch als einfach normale Person: man wird akzeptiert. Die meisten wollen einen kennenlernen und mit einem zusammenarbeiten. Ihr könnt aus euch herauskommen. Diese Herausforderung hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich mich jetzt in jeder Kommunikationssituation zurecht finde und auf jeden und allen offen eingehen kann, ohne schüchtern zu sein. Und ich kann euch nach dieser Zeit sagen, die zukünftigen Bewerbungsgespräche werdet ihr nach dieser Erfahrung rocken.

Probier´s aus!

Macht einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst! Jetzt, ob nach dem Mittelschulabschluss, nach dem Abitur oder nach dem Studium. Es wird sich lohnen! Nicht nur für euren Betrieb, in erster Linie für euch. Ihr werdet viele neue Freunde finden, welche die für das Leben bleiben, Ihr werdet Erfahrungen sammeln die euch stärken und selbst wenn Ihr mal Probleme habt, habt Ihr an eurer Seite die besten Unterstützer/innen, die euch in jeder Situation helfen können.

Mein Tipp: Sei offen und gelassen!

Ein Tipp, den ich euch mit auf den Weg geben möchte: seid offen neue Leute kennenzulernen, bereit neue Aufgaben zu bewältigen und sag dir: kein Problem ist unlösbar. Das hilft dir selbstständiger durch das Leben zu schreiten.

Ach ja, holt euch paar Rezepte eurer Eltern oder Großeltern! Jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße wird irgendwann echt nervig! :D

Euer Darius.


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