Ein Freiwilligendienst in Tschechien und dann kam Corona - Cecilia erzählt

Heute erzählt euch Cecilia von Ihrem Internationalen Freiwilligendienst in Tschechien, Ihren Lehrtätigkeiten in einer Grundschule und Ihrem Ausweg aus Corona.

Hallo ihr Lieben,

mein Name ist Cecilia und ich bin dieses Jahr 19 geworden. Zurzeit mache ich mein IJFD an einer Grundschule in Dubí in der Nähe von Teplice.

Für ein IJFD in Tschechien habe ich mich entschieden, weil ich dort familiäre Wurzeln habe und so die Sprache erlernen wollte. Dennoch hatte ich anfangs Bedenken, ob ich die richtige Einsatzstelle gewählt habe und, ob ich mit der fremden Sprache zurechtkommen werde.

Aber diese Unwissenheit konnte man mir schnell nehmen.

Da in meiner Einsatzstelle meine Mentorin Deutsch spricht, konnte sie mir bei Verständigungsproblemen helfen. Auch lernte ich die wichtigsten Vokabeln sehr schnell, da man die meiste Zeit mit Tschechen in Kontakt war.

Vor allem an einer Schule geht das schnell. Die meisten Kinder sprechen nur wenig Deutsch und viele haben auch mit Englisch ein paar Probleme. Da der Großteil der Lehrer Englisch oder Deutsch spricht, war die Verständigung nie ein Problem. Dennoch hatte ich den Ansporn die Sprache zu lernen, damit ich mich mit den Schülern besser verständigen konnte.

Schulunterricht und außerschulische Aktivitäten

Zu meinen Aufgaben gehörte an erster Stelle die Unterstützung der Lehrer im Deutsch- und Englischunterricht. Ich bereitete Unterrichtsmaterialien vor, aber übernahm auch des Öfteren den Unterricht, welchen ich im Vorfeld ebenfalls vorbereitete. Auch half ich bei Schulausflügen und unterstütze Schüler bei außerschulischen Aktivitäten (z.B. Deutscholympiade). Außerhalb des Unterrichts gab ich unabhängig des Freiwilligendienstes Nachhilfe.

Am Anfang war ich sehr skeptisch, dass ich das alles schaffe. Am meisten Spaß hatte ich daran, den Unterricht zu übernehmen. Manchmal war es jedoch kompliziert, weil ich davon erst am gleichen Morgen in der Schule erfuhr. Dann wusste ich oftmals im ersten Augenblick nicht, was ich mit den Kindern machen sollte. Das war eine große Herausforderung, die ich bewältigen musste und wollte.

Bei Problemen konnte ich immer die anderen Lehrer fragen. Diese waren stets sehr hilfsbereit. Wenn ich z.B. eine Englischstunde übernehmen sollte, haben mir die anderen Englischlehrer Materialien zur Verfügung gestellt und auch Tipps gegeben, was ich mit den Schülern machen könnte.

Statt Ausreise geht’s in den Garten

Als im Februar die „Corona-Krise“ ausbrach und im März die ersten strengen Regelungen in Tschechien durchgesetzt wurden, änderte sich schlagartig mein/unser Freiwilligendienst. Da die Schule geschlossen wurde, hatte ich keine Arbeit und somit auch keine Aufgaben mehr.

Uns Freiwilligen wurde die Möglichkeit zu einer Ausreise nach Deutschland angeboten. Die Meisten nahmen das Angebot an. Mit zwei weiteren Freiwilligen, Tobias und Alina, entschied ich mich gegen die Ausreise. Nun war unklar, was ich in der jetzt gegebenen freien Zeit machen sollte.

Mit Hilfe des Paritätischen und der Überzeugungskraft von Alina konnte ich vorübergehend meine Einsatzstelle wechseln. Nun bin ich in Jindřichovice pod Smrkem gemeinsam mit Alina, sie ist hier auch als Freiwillige eingesetzt. Wir übernehmen gemeinsam die Aufgaben die anstehen. Arbeiten hauptsächlich im Garten und unterstützen die Öffentlichkeitsarbeit.

Obwohl ich hier ganz andere Tätigkeiten nachgehe als in Dubí, bin ich froh, dass ich endlich wieder in Gesellschaft bin und Aufgaben habe. Außerdem habe ich in Alina eine sehr gute Freundin gefunden. Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen und können uns gegenseitig bei Problemen unterstützen.

Jetzt mit der Zeit kann ich sagen, dass das IJFD die beste Entscheidung war. Ich habe Erfahrungen, unvergessliche Erlebnisse und Momente gesammelt, die man mir nicht mehr nehmen kann.

Ich komme weiterhin mit der Kultur in Kontakt, kann die tschechischen Bräuche besser kennenlernen und auch das Land erkundigen.

Mir persönlich ist es wichtig, dass ich viele Städte bereisen kann. Ich habe versucht an den meisten Wochenenden zu verreisen. Dadurch lernte ich neue Menschen kennen und konnte auch mit ihnen verreisen. So war ich z.B. in Ústí nad Labem, Brno, Olomouc, Karlovy Vary, Litoměřice, Liberec, Prag und Bratislava, Slowakei.

Obwohl die Bedingungen am Anfang des Freiwilligendienstes ganz anders waren als jetzt, versuche ich weiterhin das Beste aus der Situation zu machen und viele neue Erlebnisse mitzunehmen.

Hast du auch Lust auf einem Freiwilligendienst in Tschechin oder erstmal ein paar Fragen? Kein Problem! Melde dich einfach bei unserem Team!

 

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