Ein Freiwilligendienst als Inspiration und Sprungbrett in das Berufsleben

Wie sich durch einen Freiwilligendienst die Lebensplanung ändern kann, beschreibt Rosalie über ihr FSJ im Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Radebeul.

Es geht gut los: Ich hab im September 2019 mein Abitur und einen Studienplatz im Wunschfach Psychologie bekommen - aber leider nicht an meiner Wunsch-Uni. Mein Gefühl hat mir damals abgeraten, sofort zu studieren. Um ein Jahr nicht „nichts“ zu tun, kam mir die Idee eines Freiwilligendienstes. Dank der Unterstützung und guten Beratung bei der Parität Sachsen, konnte ich als Nachzüglerin ohne große Probleme im November starten.

Ein passender Ort und guter Start in den Freiwilligendienst

Neben der idyllischen Lage mit Blick auf die Weinberge, überzeugten mich auch Faktoren wie Arbeitsweg, Aufgaben, Zeiten und nicht zu Letzt die Menschen für meine Einsatzstelle, dass Wohnheim für Kinder und Jugendliche mit Behinderung in Radebeul. Ich wurde von Anfang an sehr herzlich aufgenommen, lernte viele engagierte Mitarbeiter, aber auch inspirierende Kinder kennen, sodass mir meine Einsatzstelle schnell ans Herz wuchs.

Abgesehen davon wuchs ich selbst in diesen Monaten an der Erfahrung, erlernte neue Fähigkeiten im Umgang mit (behinderten) Menschen sowie im hauswirtschaftlichen Bereich und reicherte mir ein großes Wissen im Feld der Behinderten- und Jugendhilfe an. Zu meinen Aufgaben zählten neben der Begleitung und Gestaltung der Tagesstruktur, Arztbesuchen und Organisatorischem sowie Dokumentation auch zahlreiche Ausflüge, Botengänge, viele Projekte und Kreativarbeiten, welche stets darauf ausgerichtet waren, den Kindern Weiterentwicklung, Bildung, Unterstützung und Heimat zu bieten. Die verschiedenen Tätigkeiten förderten meine Verantwortung, Selbstständigkeit und Bodenständigkeit.

Das Leben hält Überraschungen bereit

Ich habe vor allem gelernt, dass das Leben Pläne über den Haufen wirft und Türen sich schließen, von denen man dachte, sie wären der Zugang zu dem Leben, was man sich vorstellt. Doch genauso öffnen sich dafür andere Türen, die man vorher nie wahrgenommen hatte. So endete zwar vor wenigen Tagen meine Zeit als Freiwillige im Wohnheim, die mir zeigte, dass Psychologie nicht das Richtige für mich und Materielles nicht alles ist. Doch dafür beginnt im Oktober meine Zeit als duale Studentin im Studiengang „Sozialpädagogik und Management“ in meiner Einsatzstelle, die mir in den letzten zehn Monaten deutlich gezeigt hat, was für mich die „Traumberufung“ ist.

Ein Freiwilligendienst ist keine Zeitverschwendung!

Wer also behauptet ein Freiwilligendienst sei Zeitverschwendung oder Ausbeutung, den habe ich hoffentlich mit meinem Bericht eines Besseren belehrt – denn es bedeutet viel mehr Bildung, Weiterentwicklung, Inspiration und ebnet einem den Weg für spätere Berufswege und den Ernst des Lebens.

Rosalie (Freiwillige im FSJ im Jahrgang 2019/2020)

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